GERBSTOFFE

Gerbstoffe werden bei Durchfall, Zahnfleischentzündungen und Hautirritationen eingesetzt

Stichwort „Ledergerbung“
Ein Bild dazu: „Eine Hecke, die zusammenwächst und schützt, aber noch kleinere Dinge durchlässt“

Wie wirken Gerbstoffe?

  • Zusammenziehend „stopfend“
  • Adstringierend
  • entzündungshemmend
  • Antibakteriell
  • Wirkend durch Ausfällung, Koagulation der Eiweißstoffe von Bakterien und Viren (Enzyme)

Was sind Gerbstoffe und wie wirken sie?

Gerbstoffe sind eine Gruppe von pflanzlichen Verbindungen, die aufgrund ihrer adstringierenden (zusammenziehenden) Eigenschaften bekannt sind. Sie interagieren mit Proteinen in Geweben und führen zu einer Koagulation oder Fällung dieser Proteine. Dadurch entsteht eine festere Struktur, was dazu führt, dass Gewebe zusammengezogen wird. Diese adstringierende Wirkung hat verschiedene Anwendungen in der Pflanzenheilkunde:

Antidiarrhoische Wirkung: Gerbstoffe können helfen, Durchfall zu lindern, indem sie die Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt zusammenziehen und so den Durchfall reduzieren.

Antioxidative Wirkung: Einige Gerbstoffe haben antioxidative Eigenschaften, die dabei helfen können, Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren.

Entzündungshemmende Wirkung: Durch ihre adstringierenden Eigenschaften können Gerbstoffe auch entzündungshemmend wirken, indem sie die Durchlässigkeit von Geweben verringern und so Entzündungen reduzieren.

    Beispiele für Pflanzen mit Gerbstoffen

    Eichenrinde (Quercus robur) – Querci cortex. Die Rinde der Eiche wird aufgrund ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen zur Behandlung von Durchfall und Entzündungen verwendet. Äußerlich auch gegen Herpesviren.

    Walnuss: Sowohl die Rinde als auch die Blätter der Walnuss enthalten Gerbstoffe und werden zur Förderung der Wundheilung und zur Linderung von Entzündungen eingesetzt.

    Schwarztee (Camellia sinensis): Schwarzteeblätter enthalten ebenfalls Gerbstoffe und werden in der traditionellen Medizin zur Linderung von Durchfall und zur Förderung der Verdauung verwendet. Durchfallhemmend bei einer Ziehdauer von 10 min, sonst anregend.

    Hamamelis: Auch bekannt als Zaubernuss, enthält Hamamelis Gerbstoffe und wird zur Behandlung von Hautirritationen, Hämorrhoiden und anderen entzündlichen Zuständen verwendet.

    Uzarawurzel (Xymalobium undulatum): Durchfall- und peristaltikhemmend, krampflösend, brechreizlindernd, digitalisähnliche Wirkungen

    Apfel (Malus sylvestris): schleimhautschützend, adsorbiert Gifte und Krankheitskeime, hemmt de abnorme Darmflora. Auch Pektine! (siehe unten: Rosaceae)

    Carbo coffeae: Kaffeekohle. Stark adsorbierend, zusammenziehend, sekretionsmindernd, entzündungs- und durchfallhemmend.

    Johanniskraut (Hypericum perforatum): durchfallhemmend, wundheilungsfördernd, stimmungsaufhellend. „Haut und Seele“

      Die Familie der Rosaceae – Blüten, Früchte und wertvolle Heilpflanzen mit Gerbstoffen

      Gänsefingerkraut (Potentilla anserina) – Potentillae anserinae herba. Zusammenziehend, leicht stopfend, entzündungshemmend, das „Krampfkraut“ bei Menstruationsbeschwerden.

      BlutwurzTormentill‘ (Potentilla erecta) – Tormentillae rhizoma, enthält hohe Mengen an Gerbstoffen und wird traditionell zur Behandlung von Durchfall, Entzündungen und zur Förderung der Wundheilung eingesetzt.

      Brombeerblätter (Rubus fructicosus)  – Rubi fructicosi folium, Heidelbeeren (Myrtilli fructus) oder Himbeerblätter enthalten ebenfalls Gerbstoffe. Mild zusammenziehend, stopfend, entzündungshemmend auf Haut und Schleimhaut.

      Odermennig (Agrimonia eupatoria) – Agrimonae herba

      Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora) – Alchemillae herba. Entzündungshemmend, leicht krampflindernd, zusammenziehend, bei dysmenorrhoischen Beschwerden.